SIE MÖCHTEN MEHR ZUM THEMA SUIZID ERFAHREN?
Im Folgenden finden Sie mehr Statistiken zu Suiziden sowie Information speziell über Suizidalität in der Jugend und im Alter.
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Suizidraten im Vergleich
Ein Vergleich der Bundesländer innerhalb Österreichs zeigt unterschiedlich hohe Suizidraten. So waren in einem Durchschnitt der letzten 5 Jahre die niedrigsten Suizidraten in Wien, Burgenland und Vorarlberg zu beobachten. Die Suizidraten waren hingegen in Kärnten und Steiermark am höchsten.
Im europäischen Vergleich zeigt sich ein Ost-West Gefälle der Suizidraten, wobei die Suizidrate in Österreich ungefähr dem Mittelfeld entspricht. Während die Suizidraten im Südwesten Europas am niedrigsten sind, vor allem in den Mittelmeerstaaten (Spanien, Italien, Griechenland, Zypern), nimmt die Rate nach Nordosten hin zu. Im weltweiten Vergleich zeigen sich niedrige Suizidraten in Mexiko, Brasilien, Nordafrika sowie in arabischen Ländern. In Osteuropa und Asien befinden sich die Länder mit den höchsten Raten.
Suizidmethoden
Ein Vergleich der verschiedenen Methoden zum Suizid zeigt, dass in Österreich die am häufigsten verwendete Suizidmethode mit 42% aller Suizide das sich Erhängen ist (bzw. sich Strangulieren oder sich Ersticken). Dies ist gefolgt von sich Erschießen (20%), Sturz in die Tiefe (12%), sich Vergiften (8%) und sich vor ein bewegtes Objekt Werfen oder Legen (6%).
Restriktion von Suizidmethoden
Je nach Suizidmethode gibt es hinsichtlich der Prävention von Suiziden verschiedene Möglichkeiten. Konkret für Methoden wie den Sturz in die Tiefe oder das sich vor ein bewegtes Objekt Werfen oder Legen können Brücken, Gebäude oder Bahnstrecken abgesichert werden. Eine restriktivere Gesetzgebung beim Umgang mit Waffen (z.B. erforderliche psychologische Testungen, bevor eine Schusswaffe erworben werden kann) oder Umsicht bei der Abgabe und Aufbewahrung von Medikamenten (z.B. kleinere Packungsgrößen bei bestimmten Präparaten, keine Medikamentenhortung) kann eingesetzt werden, um Vergiftungen bzw. Suizide durch sich Erschießen zu verhüten. Für die anderen Methoden (z.B. sich Erhängen) kommen allgemeine suizidpräventive Maßnahmen zum Einsatz. Diese Maßnahmen setzen dabei auf mehreren Ebenen an und adressieren nicht nur die betroffene Person selbst, sondern auch das soziale Umfeld.
Copyright (Bild unten): S. Kirchner
Suizidalität in der Jugend
Suizid kommt im Jugendalter nicht häufig vor, stellt aber die zweithäufigste Todesursache in der Altersgruppe der 15-29-jährigen dar. Die Zeit in der Pubertät ist eine prägende Zeit für Jugendliche für die Entwicklung ihrer Identität und den Weg zur Unabhängigkeit. Diese Phase kann sehr viele Stressoren bergen und Veränderungen in dieser Zeit können als belastend empfunden werden.
Hilfs- und Bewältigungsmöglichkeiten
Alle Jugendlichen sind irgendwann einmal in ihrem Leben von Stress betroffen. Hierbei kann es sich um Probleme mit der Familie, Beziehung, Sexualität oder Schule handeln. Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf eine gesunde und konstruktive Art und Weise mit diesem Stress umzugehen bzw. diesen abzubauen. Das können zum Beispiel sportliche Aktivitäten und Bewegung, Entspannung, Yoga oder auch ausreichend Schaf sein. Besonders wichtig sind aber Gespräche mit Freund:innen, Familienmitgliedern oder anderen Personen des Vertrauens, mit denen man sich über die Probleme und Schwierigkeiten austauschen kann. Beim Surfen nach Informationen ist allerdings Vorsicht geboten. Auf vielen Social-Media-Kanälen, Onlineforen oder Webseiten findet man falsche Informationen über Suizid. Webinhalte, auf denen zu Suizid und selbstschädigendem Verhalten aufgerufen wird, sollten unbedingt gemieden werden.
Suizidalität im Alter
Das Risiko für Suizid steigt mit zunehmendem Alter an und mehr als ein Drittel aller Suizide in Österreich findet sich bei Personen mit einem Alter von über 65 Jahren. Allerdings ist es gleichzeitig wichtig, zu betonen, dass der seit 1987 bestehende Rückgang an Suiziden vor allem bei älteren Menschen stark ausgeprägt ist.
Herausforderungen und Belastungen im Alter
Die Veränderungen, die mit dem Älterwerden auftreten, können von betroffenen Personen unterschiedlich verarbeitet werden und stellen für manche Personen eine große Belastung dar. Neben einschneidenden Erlebnissen oder als belastend wahrgenommene Veränderungen ist das Risiko, an Suizid zu sterben, bei älteren Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung erhöht. Suizidgedanken können zum Beispiel im Rahmen einer Depression, als auch im Frühstadium einer Demenz auftreten, in welchem sich die Betroffenen ihrer beginnenden Demenz bewusst werden und über den weiteren Verlauf ängstigen. Grundsätzlich gibt es aber nie einen einzelnen Grund für Suizid, es handelt sich vielmehr um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, dazu gehören biologische, psychologische, soziale oder auch kulturelle Faktoren.
Was tun?
Depressivität gehört nicht zum Älterwerden einfach dazu, vielmehr ist Depression eine psychische Erkrankung, die in allen Altersstufen auftreten und durchaus erfolgreich behandelt werden kann, auch im Alter. Es ist wichtig, etwaige Suizidgedanken mit der Familie, Freund:innen, Ärzt:innen oder anderen vertrauten Personen zu besprechen. Um Einsamkeit und Isolierung vorzubeugen, ist es insbesondere im höheren Alter wichtig, Freundschaften und Bekanntschaften so gut wie möglich aufrechtzuerhalten und zu pflegen sowie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, auch wenn dies vielleicht manchmal schwerfallen mag.
Copyright Bild li: Robert Rainer; Bild re: S. Kirchner
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